Innenverdichtung birgt die Gefahr, dass durch Nachverdichtung Lückenschlüsse, Grünflächen und besondere Lebensräume verloren gehen. Gleichzeitig ergeben sich durch Neustrukturierungen im Rahmen von Ortsteilplanungen auch Chancen zum Beispiel Verbundsysteme an Fuß- und Radwegen zu entwickeln, Rückbau und Entsiegelungen vorzunehmen usw. Voraussetzung dafür ist das Erkennen der Naturwerte (Lebensräume) im Bestand und die planerische Entwicklung dieser Potentiale. Die vorhandenen Instrumente zur Entwicklung des Grünraums im Innenbereich werden aber kaum ausreichend genutzt.
Mangelndes Bewusstsein für die Zwischenräume: In der Siedlungs- und Stadtentwicklung spielt der Hochbau eine zentrale Rolle, die sogenannten Zwischenräume wurden erst in jüngster Zeit (wieder) entdeckt. Nachbarschaftsprojekte, Urban Gardening, Blühflächen und essbares öffentliches Grün sind Beispiele für die Auseinandersetzung mit diesem Raum. Hier bestehen neue gesellschaftliche Planungsansätze, die eine Chance für die qualitative und ökologische Entwicklung der Siedlungsräume bietet.
Ästhetik: Betrachtet man die Gegenstände Architektur und Natur wird man unweigerlich mit dem Thema Ästhetik konfrontiert. Wie weit bestimmt die Ästhetik der Architektur und Landschaftsarchitektur das Naturerleben, wieviel lässt sie zu? Geometrische Formen, glatte Oberflächen, gerade Linien und Ordnung widersprechen den Ansprüchen vieler Tiere. Hier schlummern noch große Potentiale, die es aufzuspüren gilt.
Kosten: Kommunen schrecken bei Maßnahmen zur Entwicklung ökologische Potentiale in Gemeinden vor den hohen Kosten zurück. Dabei wird die Kostenwahrheit oftmals übersehen. Naturerleben und natürliche Lebensräume sind die Eckpfeiler für Wohlbefinden, Gesundheit, Erholung und soziale Gerechtigkeit. Die Einbeziehung der Grünflächen und Gebäudeflächen zur Klimawandelanpassung steht zudem erst am Anfang. Hilfreich wären hierzu Daten und Kostenvergleiche (Zahlen und Fakten).