Wassersensible Quartiersentwicklung – Workshop mit Gerhard Hauber

Der Klimawandel ist auch eine zentrale Herausforderung in der Raumplanung. Durch die Zunahme von Extremwetterereignissen wie Starkregen und Hitzetage ist der Klimawandel in der Agglomeration Rheintal spürbar und wirkt sich auf den Lebensalltag der Menschen aus. Ein wichtiges Ziel ist durch räumliche Anpassungen die Widerstandsfähigkeit in den Städten und Gemeinden gegenüber den zu erwartenden Folgen der Klimakrise zu erhöhen. Dabei ist die Nutzung von Regenwasser für die Raumplanung in der Agglomeration Rheintal ein wichtiger Schlüssel für eine klimawandelangepasste Zukunft.

Zur Feier des 30jährigen Bestehens des Österreichischen Ökologie Institutes fanden verschiedene Veranstaltungen zum Thema Biodiversität und Klimawandelanpassung statt. Mit Unterstützung des Kantons St. Gallen und dem Land Vorarlberg konnten gemeinsam mit dem Verein Agglomeration Rheintal zwei Veranstaltungen zum Thema Wassersensible Quartiersentwicklung organisiert werden.

Anfang März fand ein Fachvortrag zum Thema „Wassersensible Quartiersentwicklung Regenwasser & natürlicher Wasserkreislauf – eine andere Art des Planens“ statt. Eingeladen waren Bürgermeister:innen, Planungsverantwortliche der Gemeinden sowie die Klimawandelanpassungsmanger:innen der Vorarlberger Regionen. Im Fokus standen bereits erfolgreich umgesetzte Beispiele, die einen ersten Einblick in diesen Planungsansatz gaben.

Ende April folgte eine weitere Vertiefung in Form eines Fachworkshops mit den Gemeinden. Im Mittelpunkt steht die Frage wie Regenwasser konkret in den Planungsprozessen der Gemeinden berücksichtigt werden kann. Dabei spielt auch die Kombination aus natürlich-ökologischen und technischen Lösungen eine Rolle. Die Umsetzung einer nachhaltigen und klimaresilienten Regenwasserbewirtschaftung gelingt jedenfalls nur, wenn diese frühzeitig im Planungsprozess berücksichtigt und von allen Fachdisziplinen sowie den Bürger:innen bzw. späteren Nutzer:innen mitgetragen wird.

Gerade in den dicht besiedelten Ballungsräumen im Rheintal kann mit der Berücksichtigung von Regenwasser zudem ein qualitativer Ausgleich zur Innenentwicklung geschaffen werden, da durch diese Planungen auch naturnah gestaltete, hochwertige Frei- und Grünräume entstehen. Gemeint ist damit etwa, dass Wasserflächen an öffentlichen Orten erlebbar und zugänglich werden und damit ein mehr an Lebensqualität für die Menschen gefördert wird. Durch die Nutzung von Regenwasser entstehen zusätzlich positive Effekte in Bezug auf Wasserrückhalt bei Starkregen oder Abkühlung bei Hitzetagen.

Nach inhaltlichen Inputs von Vertreter:innen der Wasserwirtschaft St. Gallen und Vorarlberg, sowie vom Landschaftsarchitekten Gerhard Hauber, wurde der Planungsprozess der wassersensiblen Quartiersentwicklung von den Workshop-Teilnehmer:innen durchexerziert. Im Anschluss an die gemeinsame Begehung des Beispiel-Quartiers erfolgte die Planung des konkreten Fallbeispiels mit Stift und Skizzenpapier, sowie mit Hilfe eines Kartensets (KURAS-Methode). Abschließend wurden die entwickelten Maßnahmen gesammelt und im interdisziplinären Austausch besprochen.

Vielen Dank an alle Beteiligten, die diesen spannenden Workshop möglich gemacht haben!

 

Text und Bilder in Kooperation mit Stefan Obkircher.

TeilenTw.Fb.Pin.
...

Bitte verwenden Sie einen aktuellen Browser, damit die Website korrekt funktioniert.

Sie sollten noch heute aktualisieren.